Das ganze Jahr über wirken SterbebegleiterInnen und Hauptamtliche im Stillen - am 26.Oktober anlässlich des Hospiztages lädt der Hospizverein die Öffentlichkeit zum Kennenlernen und Informieren über die Arbeit des Hospizvereins ein. An diesem Tag wird auch das 25. Vereinsjubiläum gefeiert mit einem kleinen Festakt, Ehrungen und dem Vortrag der Vereinsgeschichte. Ab 18 Uhr spielt das Duo Landvokal zu einem schmackhaften Büfett der Markthalle.
Wie jedes Jahr sind außerdem wieder das Bestattungsunternehmen Schmidt-Maury und der Buchladen Hielscher mit einem Stand vertreten, außerdem zeigt Inge Schulz aus Dangenstorf ihre selbst kreirten Papierurnen. Antje Lutz aus Vietze bereichert den Tag mit ihrer Bilderausstellung.
Als Referenten stellen sich Dr. Florian Gottesleben (Allgemein- und Palliativmediziner aus Lüchow) zum Thema "Sterbefasten" und Frau Tanja Petrowski (Trauerbegleiterin und Bestatterin) zum Thema "Kinderhospizarbeit" vor.
Das Cello-Ensemble von und mit Ilka Wagner-Eylerts (rechts) der Musikschule Lüchow-Dannenberg e.V. (hier drei von derzeit 15 Celloschülern) begeisterte das Publikum am Ende des Hospiztages mit ausgesuchten Stücken aus Barock über Klassik und Romantik bis hin zu Filmmusik und Popsongs und kümmerte sich ebenfalls um die musikalische Untermalung während der Pause im Foyer des Ostbahnhofs.
Podiumsdiskussion im Verdo am 17.11.2023
Ja zum Leben - Ja zum Sterben
Auf Initiative des Palliativmediziners Dr.Lutz Oehlmann kamen Experten aus den Bereichen Medizin, Ethik und Recht mit kurzen Impulsvorträgen vor rund 200 Gästen und anschließender Diskussion mit dem Publikum zu Wort:
Detlev Saffran (Amtsgerichtsdirektor), Kirstin Linck (Gesellschaft für Humanes Sterben), Katharina Herms (Fachärztin für Psychiatrie), Stephan Wichert-von Holten (Probst und Ethiker) und Ulla Nosko als Moderatorin (Vorsitzende vom Hospizverein Lüchow-Dannenberg e.V.). Kerstin Wittstamm und Carolin Serafin (Freie Bühne Wendland) brachten mit kleinen Theatereinlagen das Thema des Sterbewunsches eindrücklich auf die Bühne.
Im Foyer luden Stände des ONW und SAPV, des Hospizvereins, der DGHS und ein Büchertisch der Buchhandlung Buch & Musik aus Hitzacker zum Stöbern und Informieren ein.
Ambulante Kinderhospizarbeit
Hospizverein Lüchow-Dannenberg
e.V.
Der ambulante Hospizverein Lüchow-Dannenberg e. V. hat seinen
Aufgabenkreis erweitert um die Begleitung von
Kindern und Jugendlichen, die mit einer lebensverkürzenden oder lebensbedrohenden Diagnose leben. Die ambulante kinderhospizliche Versorgung hat sich in den letzten 20 Jahren
stetig weiter entwickelt, doch gerade im Landkreis
ist sie nicht so bekannt wie die von Erwachsenen. Umso dringender braucht es eine regionale Anlaufstelle und die fachliche Unterstützung betroffener Familien. Der Hospizdienst bildet zur Zeit Ehrenamtliche aus, die speziell für die kinderhospizliche Begleitung geschult werden. Das Kinderhospiz Löwenherz und die enge
Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Stützpunkt in
Lüneburg ermöglicht eine qualifizierte und überregionale Fortbildung.
Die Begleitung von betroffenen Kindern dauert oft länger und
geht über viele Jahre,
in denen die Ehrenamtlichen eine intensive Beziehung
eingehen. Dabei wird das gesamte "Familiensystem" unterstützt; denn oft sind es die Geschwisterkinder,
aber auch die Eltern, die bei einer chronischen und
oft auch medizinisch aufwendigen Krankenpflege zu kurz kommen. Die palliative, d.h. umhüllende Dimension einer hospizlichen Begleitung schließt das gesamte
familiäre und pflegerische Betreuungsteam mit ein.
Immer geht es dabei um eine vertrauensvolle Begegnung mit einem Menschen und seinem Schicksal, wo man Weggemeinschaft eingeht
und erleben kann.
Für einen altersgerechten Umgang mit Themen zu Leben, Tod und
Trauer sorgen die qualifizierten Ehrenamtlichen
dort, wo sie gerufen werden. Das Angebot des ambulanten Hospizvereins Lüchow-Dannenberg e. V. ist kostenfrei und über-konfessionell. Rufen Sie uns gerne an unter Tel. 05861-8909.
Zur Qualifizierung der Ehrenamtlichen ist unser Hospizverein auf
Spenden angewiesen:
Spendenkonto: Sparkasse Uelzen
Lüchow-Dannenberg,
IBAN: DE 41 2585 0110 0042 0002 32
Kurs 2024
Lebensfreude entdecken - Bericht einer Ehrenamtlichen:
Hospizverein Lüchow-Dannenberg hat neue Ehrenamtliche ausgebildet
Sich mit einer Gruppe wildfremder Menschen zu treffen, um sich über Tod und Sterben auszutauschen - kann das gutgehen? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich
diesenKurs zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin begann. Dann war es eine Überraschung. Der
Umgang miteinander war sehr wertschätzend. Wir haben uns offen und durchaus
kontrovers mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt- was ist im Leben wichtig und
kostbar? Da konnten wir so manche auch biographische Entdeckungen machen und
unsagbare Schätze heben, was sowohl für das eigenen als auch für das des anderen
hilfreich und unterstützend erfahren wurde. Dadurch ist die Gruppe schnell
zusammengewachsen und wir konnten uns alle einlassen auf diesen Reifeprozess im
Leben und Sterben. Wir konnten vieles miteinander teilen, was dem Einzelnen wertvoll ist, aber im Alltag oft
nicht zur Sprache kommt. Wichtige Grundlagen wurden von Frau Köppen, der Kursleitung, vermittelt: Was bestimmt unsere
Wahrnehmung? Wie gelingt Kommunikation? Wann ist Nähe nötig, wann Distanz? Wie ist der Umgang mit Krankheitsbildern wie Krebs oder
Demenz? (…)Wie können wir mit Tod und Trauer gesellschaftlich integrativ umgehen
lernen? Wie kann Spiritualität zu einer Kraftquelle werden, wenn ich die Kunst des
abschiedlichen Lebens lerne? Was ist gesunde Selbstfürsorge? Aus diesen Erfahrungen heraus wurden wir in dem mehrmonatigen
Kurs sensibilisiert und ermutigt. Die letzte Wegstrecke gut zu begleiten und mit Leben zu füllen, heißt als Mitmensch
da zu sein. Unseren gemeinsamen Abschluss als Gruppe haben wir mit großer Dankbarkeit und Freude gefeiert, wo das Leben in seiner Vielfalt, Kostbarkeit
und Verletzlichkeit noch mal begeistern konnte! Als Ehrenamtliche engagieren wir uns zusammen in einem großen Team
von Wegbegleitern des ambulanten Hospizvereins Lüchow-Dannenberg
Kurs 2022/23
Kurs 2021/2022
Kurs 2019/2020
Der Befähigungskurs umfasste ca. 80 Stunden und wurde mit einem praktischen Einsatz abgeschlossen. Vielfältige, klar strukturierte Kursinhalte umfassten ein breites Spektrum - von den rechtlichen Grundlagen über Krankheitsbilder und Pflegegesten bis hin zur Balance zwischen Nähe und Distanz -, das den künftigen Begleitern von der fachlich versierten Kursleiterin Hannah Köppen behutsam vermittelt wurde. Die TeilnehmerInnen profitierten von ihrer langjährigen Erfahrung in der Hospizarbeit, zu der sie ermutigte.
Den anderen in seiner Ganzheitlichkeit wahrzunehmen, authentisch sein
und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, das seien Grundlagen
bei der kommenden Aufgabe, die neben ganz praktischen Hilfen in erster Linie Beziehungsarbeit sei. Was sich wie ein roter Faden durch die Schulungsabende zog, ließ auch unter den TeilnehmerInnen
eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entstehen, und Toleranz, auch bei den durchaus kontroversen Sichtweisen einen regen und intensiven Austausch
zu pflegen. Die neuen Sterbebegleiter verstehen sich als Lebensbegleiter nicht nur in schwerer Krankheit, sondern vor allem auch als
Mitmensch
in einem auf natürliche Weise abnehmenden Lebensabschnitt. Sie begleiten dort, wo sie gerufen werden und schenken Zeit und oft auch Zuversicht. Gerade in Zeiten der Corona-Krise und
-Verunsicherung leiden Kranke und Sterbende doppelt an der sozialen Isolation. Die Hospizarbeit kann hier einen wertvollen
gesellschaftlichen Beitrag leisten und Nähe und Dasein vermitteln.